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Krippengeld keine Lösung -

Besseres Finanzierungssystem und bessere Rahmenbedingungen sind die wichtigsten Großbaustellen im Kitabereich

Kiel, 20.09.2016. „Das Kita-System ist hochgradig einsturzgefährdet. Das Krippengeld bringt uns hier nicht weiter. Denn es sorgt weder für eine auskömmliche Finanzierung noch für einen fachgerechten Fachkraft-Kind-Schlüssel. Das ist aber das, was wir im Land brauchen", erklärt Markus Potten, VEK-Geschäftsführer und zugleich Sprecher des Kita-Aktionsbündnisses. „Unsere wichtigsten Großbaustellen sind die gesamte Kita-Finanzierung und die Rahmenbedingungen für Kinder und Beschäftigte. Wenn wir hier nicht endlich grundlegend etwas verändern, bricht uns das Ganze wie ein Kartenhaus zusammen", warnt er.

Am Donnerstag (22-10-20106) soll das „Familienstärkungsgesetz" in 2. Lesung vom Schleswig-Holsteinischen Landtag verabschiedet werden. Ein Bestandteil dieses Gesetzesvorhabens ist das „Krippengeld".

An die Landtagsabgeordneten appelliert Potten im Namen des Kita-Aktionsbündnisses: „Setzen Sie die Prioritäten richtig! Verzichten Sie auf das Krippengeld! Was wir im Lande vor allem brauchen, ist eine einheitliche, auskömmliche, flächendeckende Kitafinanzierung und gute Rahmenbedingungen in den Kitas. Das kommt dann auch allen Familien zugute." Aktionsbündnis Unsere Kinder – unsere Zukunft

Für die Familien sei das Krippengeld nur ein Tropfen auf den heißen Stein. „Noch wichtiger für die Eltern ist es, ihre Kinder in den Einrichtungen gut aufgehoben zu wissen. Dafür brauchen wir im Interesse von Kindern und Beschäftigten einen besseren Fachkraft-Kind-Schlüssel. Um das sicherzustellen, wird jeder Cent im Kita-System benötigt!", so Potten. Dies zeige auch eine Studie, die das Aktionsbündnis in Auftrag gegeben hat und deren Ergebnisse voraussichtlich im Oktober der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Das Kita-Aktionsbündnis schätze die Aktivitäten der derzeitigen Landesregierung, durch Erlasse zu Familienzentren, Fachberatung, Qualitätsentwicklung u.a. die Entwicklung der Kitas voranzubringen. „Dies alles sind wichtige und notwendige Maßnahmen, die wir begrüßen. Und dass Eltern hierzulande finanziell entlastet werden müssen, wird aus dem Kita-Aktionsbündnis niemand abstreiten", meint Potten. „Die kostenfreie Kita bleibt ein richtiges und wichtiges Ziel. Doch im Kita-Bereich gibt es im Augenblick größere Probleme. Lassen Sie uns daran gemeinsam arbeiten."

Das Kita-Aktionsbündnis in Schleswig-Holstein besteht aus der Landeselternvertretung für Kindertageseinrichtungen, den Gewerkschaften sowie den Freien Wohlfahrtsverbänden und dem Verband Evangelischer Kindertageseinrichtungen in Schleswig-Holstein e.V. (VEK).

 

 


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