INFO 1_2019
Neuer Standard sind Überstunden
Jeder 5. Beschäftigte in Deutschland arbeitet regelmäßig zu atypischen Zeiten, also vor 07:00 Uhr oder
nach 19:00 Uhr, und fast die Hälfte muss mindestens einmal im Monat auch am Wochenende ran.
Das zeigt der Bericht der Arbeitszeitbefragung der
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin.
Dieser Befragung zufolge haben sich zwischen 2015
und 2017 die Arbeitszeiten in Deutschland bezüglich Dauer, Lage und Flexibilität sehr wenig verändert.
Mit 43,4 Stunden liegt die tatsächlich geleistete Arbeitszeit bei Vollbeschäftigten knapp 5 Stunden über
der vertraglich geschuldeten vereinbarten Arbeitszeit.
Die Begründung für die Überstunden geht auf das
Konto von „betrieblichen Gründen“. Die Arbeit sei
in der regulären Arbeitszeit nicht zu stemmen. Flexibilität wird von den Arbeitgebern etwa in gleichem
Maße gefordert wie 2015.
Wenn wir diesem etwas Gutes als Nebeneffekt anreden wollen, so ist zu lesen, dass im Jahre 2017 etwas mehr Personen als 2015 Einfluss auf die Gestaltung ihrer Pausen, ihrer Zeiteinteilung nehmen
konnten.
__ Hubert Baalmann, Gewerkschaftssekretär/Dipl. Jurist