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Ich bin Karin Jürgensen.

Ich bin heute hier, weil ich es wichtig finde, zu der Situation in der        Kita Landschaft in Schleswig-Holstein laut zu werden und Stellung zu beziehen.

Ich bin hier als Vertreterin des Landesverbandes Nord der Kirchengewerkschaft, der Gewerkschaft für die Beschäftigte in Kirchen, Caritas und Diakonie Nord,

Und ich bin hier als Mitglied der Mitarbeitervertretung vom Kirchenkreis Schleswig-Flensburg, des Betriebsrates bei der Kirche.

So, wie die Situation in den Kitas zurzeit ist, kann es nicht weiter gehen.

Da sind sich Mitarbeitende im Kita Bereich, Eltern, die Träger und wir als Kirchengewerkschaft einig.

Das hören wir heute ja von verschiedenen Seiten hier auf der Bühne und von euch aus den Kitas.

Wir als Kirchengewerkschaft bekommen von euch die Rückmeldung, dass unheimlich viele Kolleginnen und Kollegen belastet und total überlastet sind.

Ihr sollt und wollt den Betreuungsauftrag professionell erfüllen.

Der Druck ist so krass.

Die unterschiedlichen Anforderungen an euch steigen.

Das macht auf Dauer krank.

Ihr, die heute noch Vertretungen übernehmen könnt, kommt auch an eure Grenzen und fallt morgen oder übermorgen aus.

Ihr arbeitet am Limit um den Betrieb aufrecht zu erhalten.

Ihr steht in der ersten Reihe zwischen Trägern, Eltern und Kindern.

Immer wieder müssen kurzfristig Gruppen in den Kitas geschlossen werden.

Das führt zu großer Unzufriedenheit bei den Eltern.

Verständlich.

Ihr in der Kita seid die Ersten, die mit dem Frust umgehen müssen.

Das ist anstrengend.

Bei uns melden sich verzweifelte Mitarbeitende, die eine Belastungsanzeige stellen, weil sie einfach nicht mehr können.

Das wird immer schlimmer.

Viele von euch überlegen ganz aus der Kita Arbeit auszusteigen.

Viele ändern aus Verzweiflung sogar ihre Arbeitsverträge und wollen lieber weniger Stunden arbeiten.

Das hat aber große Auswirkungen!

Weniger Stunden zu arbeiten heißt ja auch weniger Geld zu verdienen.

Die abgegebenen Stunden müssen wieder von anderen aufgefangen werden.

Wir hören, das macht ein schlechtes Gewissen gegenüber den Eltern, den Kolleginnen und Kollegen und der Kita Leitung.

Und natürlich auch gegenüber den von euch betreuten Kindern.

Das kann so also nicht die Lösung sein.

Wir brauchen euch als motivierte und zufriedene Kolleginnen und Kollegen in den Kitas.

Ohne Fachkräfte kann Kita nicht funktionieren.

Wir fordern die Träger auf, sich um euch Mitarbeitende zu kümmern, euch gut zu behandeln und wertzuschätzen.

Die pädagogische Arbeit von der Krippe bis in den Vorschulbereich ist sehr herausfordernd.

Die Dokumentations- und Verwaltungsflut lässt euch untergehen.

Es gibt zu wenig Personal.

Es müssen mehr Fachkräfte ins System.

Wir als Kirchengewerkschaft sehen: es muss gehandelt werden. Sofort!

Wir sind heute mit all unseren organisierten Kolleginnen und Kollegen, mit Elternvertretungen auf allen Ebenen und den verschiedenen Trägern ein großes und starkes Bündnis.

Wir als Kirchengewerkschaft fordern für euch:  

Wir brauchen den Fachkraft-Kind-Schlüssel und nicht den          Fachkraft-Gruppen-Schlüssel.

Wir brauchen mehr Vertretungsstunden in den Kitas.

Wir brauchen ein Nachjustieren bei der Refinanzierung.

Wir brauchen weiterhin eine gute Ausbildungs- und Fachkräfteoffensive.

Spart nicht am falschen Ende.

Eine Ausbildung muss immer vergütet werden –

in allen Ausbildungsgängen.

Wir wollen motivierten Nachwuchs gewinnen und euch erfahrene Profis in den Kitas behalten.

Pädagoginnen und Pädagogen, die zufrieden sind, arbeiten gerne.

Das muss gewürdigt werden.

Die von euch betreuten Kinder haben ein Recht auf eine liebevolle und zuverlässige Betreuung und ein Recht auf Bildung.

Ihr,    die Kinder und die Eltern brauchen einen verlässlichen Alltag in einer gut funktionierenden Kita.

Jemand sehr Kluges hat einmal gesagt:

Gesundheit ist das größte Geschenk,

Zufriedenheit der größte Reichtum,

Treue die beste Beziehung.

Wir wollen Gesundheit für euch.

Wir wollen, dass ihr zufrieden seid.

Von einer treuen Beziehung zueinander profitieren alle.

Das Kita Gesetz muss nachgebessert werden.

Handelt jetzt!

 

 

Auch dazu im NDR

Bericht im NDR -SH

 

 

 

 

 


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