12.05.2023 - Internationaler Tag der Pflege
Jedes Jahr am 12. Mai wird der Internationale Tag der Pflege begangen. Der Tag erinnert an den Geburtstag der britischen Krankenpflegerin der modernen Krankenpflege, Florence Nightingale, der im Jahre 1820 war. Ihr besonderes Wirken trug dazu bei, dass sich die Krankenpflege zu einem gesellschaftlich geachteten und anerkannten Beruf entwickelte.
Noch heute streiten wir, und dieses insbesondere mit gewerkschaftlichem Blick, für gesellschaftliche Achtung und Anerkennung dieses Berufs.
So ist die Kirchengewerkschaft der Auffassung, dass heute mehr denn je die Pflegerinnen und Pfleger als tragende Säule unserer gesellschaftlichen Verantwortung gesehen und wahrgenommen werden müssen.
Wir müssen nicht noch einmal das Thema der besonderen Bedeutung und der Systemrelevanz in der Pandemie neu erklären. Sie hat uns aber noch einmal deutlich vor Augen geführt, wie wichtig diese Kolleg:innen für unsere Gesellschaft, für unsere Gesundheit und für unser System sind. Sie sind also mehr als systemrelevant.
Dafür gilt unser besonderer, ausdrücklicher Dank!
Dieser kann und darf aber nicht nur Applaus sein, wie seinerzeit hämisch durch die Lande ging.
Unser Dank muss sich in einer qualifizierten und angemessenen Vergütung widerspiegeln. Dafür stehen wir als Kirchengewerkschaft.
Für die tariflichen Entwicklungen, nicht nur für den Bereich der kirchlich-diakonischen und caritativen Einrichtungen, sondern deutschlandweit für alle Einrichtungen und alle Kolleg:innen, ist es ausdrücklich wichtig, dass nach dem Reden nun ein Handeln, also ein Machen folgt, so dass wir gemeinsam die Arbeitsbedingungen für die Kolleg:innen merklich verbessern.
Es bedarf einer Attraktivität dieses Berufes. Hier können wir auf die Politik warten.
Wir könnten aber auch Kolleg:innen in den Einrichtungen gewerkschaftlich organisieren, um entsprechenden, gewerkschaftlichen Druck auf die Dienstgebervertreter auszuüben.
Es ist bekannt, dass es konkrete Vorschläge für eine grundlegende Reform der Pflegeversicherung gibt, die mit einer möglichen neuen Finanzierung, Refinanzierung und einer pflegepolitischen Verantwortung einhergehen.
Hier muss unser System und unsere Gesellschaft bereit sein, die entsprechenden Beiträge zu leisten und den Menschen zukommen zu lassen, die aktiv in der Pflege ihren Dienst zum Allgemeinwohl tun.
Wir wissen aus demografischen Statistiken, dass die zu erwartenden Zahlen der pflegebedürftigen Menschen steigen.
Gleichzeitig wissen wir, dass die Zahl der Menschen, die sich für einen pflegenden Beruf entscheiden, zurückgehen.
Dieses Missverhältnis ist eine explosive Mischung, von der wir nicht einschätzen können, ob sie zu Lasten der Pflegebedürftigen oder zu Lasten der Pflegenden gehen wird.
Somit möchte die Kirchengewerkschaft mit und in ihren Landesverbänden aktiv dafür Sorge tragen, dass diejenigen Menschen, die in diesem Tätigkeitsfeld arbeiten, ein entsprechendes, angemessenes, über das jetzige Vergütungssystem hinausgehende Entgelt erhalten.
Eine faire Bezahlung hört sich immer gut an, muss aber auch von den Dienstgebern, den kirchlichen, caritativen und diakonischen Anstellungsträgern bezahlt werden.
Vergleichen wir die Ausbildungsvergütungen unterschiedlicher Ausbildungsberufe, ist nach Auffassung der Kirchengewerkschaft noch viel Luft nach oben, damit die angemessene Bezahlung bereits in der Ausbildung die Anerkennung zeigt, die dieser Beruf braucht.
Hier geht es auch ausdrücklich um die Verantwortung, die diese Kolleg:innen nicht nur in der Ausbildung, sondern darüber hinaus auch als Pflegende, als Partner:innen der Patient:innen, Bewohner:innen und Klient:innen im Alltag wahrnehmen.
In der Quintessenz können wir sagen:
“Wir brauchen ein radikales Umdenken in der Politik. Wir brauchen eine grundlegende Reform der Pflegeversicherung und wir brauchen einen aktiven, massiven Anstieg der Vergütungen.“
Somit können wir hoffen, dass unsere gewerkschaftlichen Aktivitäten in absehbarer Zeit Erfolg haben werden.
Dafür brauchen wir alle!!! Kolleginnen und Kollegen, die sich gewerkschaftlich organisieren und wir damit eine starke, solidarische Macht werden.
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, wenn Ihnen an diesem besonderen Tag, dem 12. Mai, Pflegende begegnen, begrüßen Sie sie und danken Sie ihnen für die geleistete und leistende Arbeit.
Solidarische, gewerkschaftliche Grüße
für den Bundesvorstand
Hubert Baalmann
Gewerkschaftssekretär/Dipl.-Jurist
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