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Update zum Offenen Brief und der
Nachbesserung im KAT

Tafel statt Abendmahl – alles nur für Gotteslohn?

 

Am 23. Januar 2023 wurde ein Offener Brief der Kirchengewerkschaft an die Landessynode und die Arbeitgeber*innen der Nordkirche veröffentlicht.

Die Arbeitgeber*innen im KTD (Kirchlicher Tarifvertrag Diakonie) hatten eine Nachbesserung angeboten: Die Kolleg:innen erhalten hier zusätzlich zu dem bereits verhandelten Ergebnis der letzten Tarifrunde eine weitere Erhöhung in der Abteilung 3 (stationäre und ambulante Pflege).

Von der Kirchengewerkschaft wurde für die Kolleg*innen im KAT (Kirchlicher Arbeitnehmerinnen Tarifvertrag), insbesondere für die Kolleg*innen der unteren Entgeltgruppen, dringend eine Nachbesserung gefordert. Befürchtet wird eine noch größere Abwanderung von Kolleg*innen zu Einrichtungen, in denen höhere Entgelte, auch in der Kombination mit der steuerfreien Inflationsausgleichs-prämie, gezahlt werden, was zu noch höherer Belastung der verbleibenden Arbeitnehmer*innen führt.

Angesichts der wirtschaftlichen Lage (durchschnittlich 6,5% Reallohnverlust jährlich; im Dezember 2022 lag die Inflationsrate bei 8,6%) sind einkommens-schwache Kolleg*innen mittlerweile existenzbedroht.

Am 27. Januar zitierte das Hamburger Abendblatt diesen Offenen Brief und berichtete über das Verständnis von Landesbischöfin und Landessynodenpräses für die Nöte der Mitarbeitenden.

Mitte Februar bekam die Kirchengewerkschaft eine Antwort aus dem Landeskirchenamt, dass sich auch die landeskirchliche Ebene zusammen mit kirchenkreislichen Mitgliedern des VKDA für erneute Beratungen im VKDA eingesetzt habe. Dabei wurde berücksichtigt, dass sich die Kirchensteuereinnahmen aktuell gut darstellen und auch den kirchlichen Anstellungsträgern zugutekommt. Das gab uns Hoffnung.

Vom Arbeitgeberverband VKDA (Verband kirchlicher und diakonischer Anstellungsträger e. V.) wurde die Kirchengewerkschaft immer wieder auf die Sitzung des Gesamtvorstands Ende März vertröstet.

Nun erhielt die Kirchengewerkschaft zu Ostern die wenig frohe Botschaft, dass sich der Gesamtvorstand des VKDA dagegen ausgesprochen habe, auch den Mitarbeitenden im KAT-Bereich eine Nachbesserung zuzugestehen.

Das ist mehr als eine Klatsche ins Gesicht der Mitarbeitenden, die in den letzten Jahren unter immer höherer Arbeitsbelastung und Arbeitsverdichtung zu leiden hatten und gleichzeitig immer größere finanzielle Belastungen zu tragen haben!

Sie erwarten zu Recht von ihren Arbeitgebenden einen Beitrag. Hier wäre die Inflationsausgleichprämie ein vom Gesetzgeber geschaffenes gutes Instrument als alternative zur Gehaltsanhebung gewesen.

Das Argument des VKDA, der KAT-Bereich sei nicht drittmittelfinanziert, ist angesichts der aktuellen finanziellen Lage der Nordkirche nicht nachvollziehbar. Auch, weil Mitglieder der Kirchenleitung bereits auf der Novembersynode gemahnt hatten, Kosten für einen Inflationsausgleich im Haushalt einzuplanen.

Die Landessynode für die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland hat im November 2022 ein Haushalts-Plus von 23 Mio. Euro ausgewiesen und beschlossen.

Somit ist die Enttäuschung in der Tarifkommission riesig.

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, nunmehr heißt es, „zusammenzustehen“, sich zu solidarisieren und auf die nächste Entgeltrunde 2024 vorzubereiten.

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