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Kitas in der Corona-Krise

Seit einem guten halben Jahr leben wir mit dem Corona-Virus.

Waren die Kindertagesstätten bis zu den Sommerferien nur im „eingeschränkten Betrieb", so ist dieses nach den Sommerferien nicht mehr so.

Dieses ist auch gut, da sowohl Schulen als auch Kindertagesstätten jetzt wieder ihrem Bildungsauftrag nachkommen können.

So weit, so gut.

In den Schulen herrscht auf den Fluren zum Klassenzimmer Maskenpflicht und auch der Mindestabstand soll eingehalten werden. Auf dem Schulhof sollen nicht alle Kinder zusammentreffen, sondern es ist von Kohorten- Bildung die Rede.

Lehrer*innen sollen, soweit es einen Impfstoff gibt, mit als erste geimpft werden. Auch das ist gut so, denn sie sind einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt.

Und wie sieht es in den Kindertagesstätten aus?

In den meisten Kindertageseinrichtungen, dürfen die Eltern ihre Kinder nur an der Eingangstür abgeben. Und dann?

In unseren Kindertagesstätten werden Kinder im Alter vom 1. bis zum 6. Lebensjahr betreut.

In diesem Alter können Bildung und eine gesunde Entwicklung der Kinder nur mit der Nähe zu den Erzieher*innen entstehen.

Das heißt mit Mindestabstand und Maske kann in diesem Bereich nur schwer gearbeitet werden.

Jede Erkältungs – oder Darmerkrankung bekommen die Kolleginnen und Kollegen direkt zu spüren, das heißt, ich komme mit dem Krankheitserreger in direkten Kontakt. Dieses führt schon in normalen Zeiten, zu weitreichenden Personalausfällen durch Krankheit.

Was bedeutet dieses im Umkehrschluss?!

Die Landesregierung hat die 48 Std.- Regelung, das heißt, ein Kind muss bei einer Erkältungser-krankung 48 Std. von seinen Eltern beobachtet werden, um zu sehen, ob es wirklich nur einen Schnupfen hat, wieder zurückgenommen und auf 24 Std. verkürzt. Der Hintergrund ist klar: Zu viele Eltern fanden diese Regelung zu einengend.

Hier fordern wir die Rückkehr zur 48 Std.- Regelung.

Zum Wohle der Gesundheit der Mitarbeitenden in Kindertagesstätten gehören kranke Kinder nicht in die Kindertagesstätte, sondern nach Informationen der Gewerkschaft für Mitarbeitende in Kirche, Diakonie und Caritas Hause und erst recht in diesen Zeiten.

Auch äußert sich die Landesregierung nur mit einer Empfehlung zur offenen Arbeit in den Kitas. Das heißt, der Träger kann selber entscheiden ob das offene Konzept in seiner Kita auch während der Corona-Pandemie weitergeführt wird.

Für uns ist diese Empfehlung nicht weitreichend genug. Hier sollte, um die Infektionsmöglichkeit gering zu gehalten, in festen Gruppenver-bänden gearbeitet werden.

Hier fordern wir von der Landesregierung eine klare Regelung für feste Gruppen.

Als Kirchengewerkschaft ist es für uns nicht nachvollziehbar, dass das gesamte pädagogische Personal nicht dem besonders gefährdeten Personenkreis zugeordnet wird.

Wir fordern die Landesregierung zum Wohle aller pädagogischen Mitarbeitenden auf, ihre Landeserlasse für den Bereich Kindertages-stätten klarer und verbindlicher zu fassen!

Ursula Einsiedler

Vorsitzende des Landesverbandes Nord

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